Ur-Alandro-Nyphlisch: Unterschied zwischen den Versionen
Nomen |
Grammatik Fertig! :) |
||
| Zeile 19: | Zeile 19: | ||
Belebte Nomen haben eine Singular/Plural Zahlunterscheidung, sowie eine Nominativ-Akkusativ-Ausrichtung. Insgesamt werden vier Fälle unterschieden: ''Nominativ'', ''Akkusativ'', ''Dativ'', und ''Genitiv''. Die Nennform ist der Nominativ Singular. | Belebte Nomen haben eine Singular/Plural Zahlunterscheidung, sowie eine Nominativ-Akkusativ-Ausrichtung. Insgesamt werden vier Fälle unterschieden: ''Nominativ'', ''Akkusativ'', ''Dativ'', und ''Genitiv''. Die Nennform ist der Nominativ Singular. | ||
Zuerst wird das Nomen nach Zahl flektiert: | |||
{| class="wikitable" | {| class="wikitable" | ||
|+Zahlsuffixe für belebte Nomen | |+Zahlsuffixe für belebte Nomen | ||
| Zeile 31: | Zeile 31: | ||
| -gho | | -gho | ||
|} | |} | ||
Und anschließend nach Fall: | |||
{| class="wikitable" | {| class="wikitable" | ||
|+Fallsuffixe für belebte Nomen | |+Fallsuffixe für belebte Nomen | ||
| Zeile 75: | Zeile 75: | ||
==== Verbalisierung ==== | ==== Verbalisierung ==== | ||
Die gängige Strategie, um Nomen Verben abzuleiten, ist, sie direkt unflektiert einem Verb vorzulagern. Gängig hierfür sind ''jeu'' (tun) und ''ngai'' (machen). So kann die Konstruktion ''løs'é jeu'' (lit. ''Fluss tun'') beispielsweise als Verb für "fließen" gebraucht werden. | Die gängige Strategie, um Nomen Verben abzuleiten, ist, sie direkt unflektiert einem Verb vorzulagern. Gängig hierfür sind ''jeu'' (tun) und ''ngai'' (machen). So kann die Konstruktion ''løs'é jeu'' (lit. ''Fluss tun'') beispielsweise als Verb für "fließen" gebraucht werden. | ||
=== Verben === | |||
Verben unterscheiden zwei Zeitformen: ''Vergangenheit'' und ''Nicht-Vergangenheit''. Darüber hinaus kongruieren sie mit ihrem Subjekt in Zahl, sofern dieses belebt ist. | |||
Zuerst wird das Verb nach Tempus flektiert: | |||
{| class="wikitable" | |||
|+Tempussuffixe für Verben | |||
!Tempus | |||
!Suffix | |||
|- | |||
|'''Nicht-Vergangenheit''' | |||
| -∅ | |||
|- | |||
|'''Vergangenheit''' | |||
| -aa | |||
|} | |||
Und anschießend nach Zahl: | |||
{| class="wikitable" | |||
|+ | |||
Zahlsuffixe für Verben | |||
!Zahl | |||
!Suffix | |||
|- | |||
|'''Singular''' | |||
| -∅ | |||
|- | |||
|'''Plural''' | |||
| -jo | |||
|} | |||
==== Hilfsverben ==== | |||
Hilfsverbkonstruktionen werden geformt, indem ein weiteres Verb hinter das Hauptverb gesetzt wird. In diesem Fall bleibt das Hauptverb unkonjugiert, und das Hilfsverb übernimmt die Flexion nach Tempus und ggf. Zahl. | |||
Grammatikalisch ist der Hauptnutzen von Hilfsverbkonstruktionen das Ausdrücken diverser Modi. Diese Modalhilfsverben sind nicht grammatikalisiert, es gibt aber dennoch einige gängige Ausdrücke: | |||
{| class="wikitable" | |||
|+Modalhilfsverben | |||
!Modus | |||
!Hilfsverb | |||
|- | |||
|Imperativ | |||
|jeu | |||
|- | |||
|Konditionalis | |||
|déó | |||
|- | |||
|Optativ | |||
|ghøð | |||
|- | |||
|Potentialis | |||
|máíh | |||
|} | |||
==== Nominalisierung ==== | |||
Verben können nominalisiert werden, indem ein Nomen als Suffix angefügt wird. Häufige Nominalisierungsformen sind ''-nui'' (Sache), ''-beohe'' (Person) und ''-haaf'' (Zustand). | |||
=== Adjektive === | |||
Adjektive und Adverben werden nicht flektiert. Zur Nominalisierung von Adjektiven wird dieselbe Strategie verwendet wie für Verben; reine Adverben werden nicht nominalisiert. | |||
=== Beispielsätze === | |||
: '''løs'ehe ngyyf kaaghóóaa.''' | |||
: ''Fluss''<small>–NOM</small> ''Stein'' ''schieben''<small>–PAST</small> | |||
: Der Fluss schob Steine. | |||
: '''alxándurííhe alxán maa ríí déóaa, beoghoe zýngu maa gǿna.''' | |||
: ''Alandri''<small>–NOM</small> ''Natur nicht erschaffen passieren''<small>-PAST</small>'', Mensch''<small>–PL–NOM</small>'' auch nicht existieren'' | |||
: Hätte Alandri die Natur nicht geschaffen, würde die Menschheit heute nicht existieren. | |||
Version vom 15. September 2024, 15:07 Uhr
Ur-Alandro-Nyphlisch (Ur-Alandro-Nyphlisch: alxándu 'áánui, ausgesprochen [ɑl˩xɑn˥du˩ ʔɑː˥nui]) ist die älteste bekannte Sprache der Alandro-Nyphlischen Sprachfamilie. Sie ist die gemeinsame Ursprache von Ur-Nyph und Alandu'an.
Grammatik
Ur-Alandro-Nyphlisch ist grundsätzlich kopffinal und agglutinativ. Besonderheiten sind die Belebtheitshierarchie für Nomen, und die darauf basierende geteilte Ergativität.
Syntax
Die generelle Satzstruktur ist SOV. Die Positionierung des Subjekts und Objekts ist dabei aber durch das Fallsystem relativ flexibel, nur das Verb muss immer an letzter Position im Satz stehen.
Verbalphrasen können direkt einem Nomen vorangestellt werden, um dieses zu beschreiben. Das Verb flektiert dabei so, als hätte es das beschriebene Nomen als Subjekt. Dies Phrasen können im Satz als Nominalphrasen verwendet werden.
- veelóhbeodu ðáhyl 've veelóhaa alxándurííhe 'ááaa.
- Sonne–GEN Figur–DAT mit leuchten–PAST Alandri sprechen–PAST
- Alandri, die mit dem Licht der Sonne leuchtete, sprach.
Nomen
Nomen werden in zwei lexikalische Klassen eingeteilt: Belebt und Unbelebt. Die Unterscheidung ist grundsätzlich lexikalisch, aber tendenziell am unteren Ende der Belebtheitshierarchie: Alle Lebewesen, auch Pflanzen, sowie einige besonders aktive Nicht-Lebewesen mit spiritueller Bedeutung, wie Flüsse oder der Wind, werden als Belebt angesehen. Die Details unterliegen regionalen Unterschieden.
Belebte Flexion
Belebte Nomen haben eine Singular/Plural Zahlunterscheidung, sowie eine Nominativ-Akkusativ-Ausrichtung. Insgesamt werden vier Fälle unterschieden: Nominativ, Akkusativ, Dativ, und Genitiv. Die Nennform ist der Nominativ Singular.
Zuerst wird das Nomen nach Zahl flektiert:
| Zahl | Suffix |
|---|---|
| Singular | -∅ |
| Plural | -gho |
Und anschließend nach Fall:
| Fall | Suffix |
|---|---|
| Nominativ | -he |
| Akkusativ | -am |
| Dativ | -yl |
| Genitiv | -du |
Unbelebte Flexion
Unbelebte Nomen haben keine Zahlunterscheidung, und eine Absolutiv-Ergativ-Ausrichtung. Insgesamt werden fünf Fälle unterschieden: Absolutiv, Ergativ, Dativ, Genitiv und Instrumental. Die Nennform ist der Absolutiv.
| Fall | Suffix |
|---|---|
| Absolutiv | -∅ |
| Ergativ | -eð |
| Dativ | -yl |
| Genitiv | -du |
| Instrumental | -ir |
Verbalisierung
Die gängige Strategie, um Nomen Verben abzuleiten, ist, sie direkt unflektiert einem Verb vorzulagern. Gängig hierfür sind jeu (tun) und ngai (machen). So kann die Konstruktion løs'é jeu (lit. Fluss tun) beispielsweise als Verb für "fließen" gebraucht werden.
Verben
Verben unterscheiden zwei Zeitformen: Vergangenheit und Nicht-Vergangenheit. Darüber hinaus kongruieren sie mit ihrem Subjekt in Zahl, sofern dieses belebt ist.
Zuerst wird das Verb nach Tempus flektiert:
| Tempus | Suffix |
|---|---|
| Nicht-Vergangenheit | -∅ |
| Vergangenheit | -aa |
Und anschießend nach Zahl:
| Zahl | Suffix |
|---|---|
| Singular | -∅ |
| Plural | -jo |
Hilfsverben
Hilfsverbkonstruktionen werden geformt, indem ein weiteres Verb hinter das Hauptverb gesetzt wird. In diesem Fall bleibt das Hauptverb unkonjugiert, und das Hilfsverb übernimmt die Flexion nach Tempus und ggf. Zahl.
Grammatikalisch ist der Hauptnutzen von Hilfsverbkonstruktionen das Ausdrücken diverser Modi. Diese Modalhilfsverben sind nicht grammatikalisiert, es gibt aber dennoch einige gängige Ausdrücke:
| Modus | Hilfsverb |
|---|---|
| Imperativ | jeu |
| Konditionalis | déó |
| Optativ | ghøð |
| Potentialis | máíh |
Nominalisierung
Verben können nominalisiert werden, indem ein Nomen als Suffix angefügt wird. Häufige Nominalisierungsformen sind -nui (Sache), -beohe (Person) und -haaf (Zustand).
Adjektive
Adjektive und Adverben werden nicht flektiert. Zur Nominalisierung von Adjektiven wird dieselbe Strategie verwendet wie für Verben; reine Adverben werden nicht nominalisiert.
Beispielsätze
- løs'ehe ngyyf kaaghóóaa.
- Fluss–NOM Stein schieben–PAST
- Der Fluss schob Steine.
- alxándurííhe alxán maa ríí déóaa, beoghoe zýngu maa gǿna.
- Alandri–NOM Natur nicht erschaffen passieren-PAST, Mensch–PL–NOM auch nicht existieren
- Hätte Alandri die Natur nicht geschaffen, würde die Menschheit heute nicht existieren.