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{{Interlinear|løs'ehe ngyyf kaaghóóaa|Fluss-NOM Stein schieben-PAST|Der Fluss schob Steine.}}
{{Interlinear|løs'ehe ngyyf kaaghóóaa|Fluss-NOM Stein schieben-PAST|Der Fluss schob Steine.}}


{{Interlinear|alxándurííhe alxán maa ríí déóaa, beoghoe zýngu maa gǿnajo|Alandri-NOM Natur nicht erschaffen passieren-PAST, Mensch-PL-NOM auch nicht existieren-PL|Hätte Alandri die Natur nicht geschaffen, würde die Menschheit heute nicht existieren.}}
{{Interlinear|alxándurííhe alxán maa ríí déóaa, beoghohe zýngu maa gǿnajo|Alandri-NOM Natur nicht erschaffen passieren-PAST, Mensch-PL-NOM auch nicht existieren-PL|Hätte Alandri die Natur nicht geschaffen, würde die Menschheit heute nicht existieren.}}


== Siehe auch ==
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* [[:Kategorie:Wörter/Ur-Alandro-Nyphlisch|Wörterliste]]
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Aktuelle Version vom 31. Dezember 2024, 16:47 Uhr


Ur-Alandro-Nyphlisch (Ur-Alandro-Nyphlisch: alxándu 'áánui, ausgesprochen [ɑl˩xɑn˥du˩ ʔɑː˥nui˩]) ist die älteste bekannte Sprache der Alandro-Nyphlischen Sprachfamilie. Sie ist die gemeinsame Ursprache von Ur-Nyph und Alándu'an.

Eine Wörterliste ist hier zu finden: Kategorie:Wörter/Ur-Alandro-Nyphlisch.

Phonologie

Phonetik

Das phonetische Inventar des Ur-Alandro-Nyphlischen beinhaltet fünf Grundvokale.

Vokale
Vorn Hinten
Geschlossen i, y u
Halbgeschlossen e, ø o
Offen ɑ

Bei Monophthongen wird die Vokallänge phonemisch unterschieden. Außerdem werden die Diphthonge /ui/, /ɑi/, /eo/ und /eu/ verwendet.

Darüber hinaus beinhaltet das Inventar folgende Konsonanten:

Konsonanten
Bilabial Dental Alveolar Palatal Velar Glottal
Plosiv p, b t, d k, g ʔ
Trill r
Nasal m n ŋ
Frikativ ɸ, β θ, ð s, z x, ɣ h
Approximant l j

Wie in der Tabelle angedeutet, werden /t/ und /d/ als [t̪] und [d̪] realisiert.

Phonotaktik

Die Silbenstruktur is (P)(S)V(S).

  • P sind alle Plosive (also alle Nicht-Sonanten)
  • S sind alle Sonanten
  • V sind alle Vokale

Mit folgenden zusätzlichen Einschränkungen:

  • Affrikate gemischter Stimmhaftigkeit sind nicht erlaubt (d.h. /kɣɑ/ ist nicht erlaubt, /kxɑ/ aber schon).

Töne

Das Ur-Alandro-Nyphlische unterscheided zwei phonemische Töne: /˥/ (hoch) und /˩/ (tief).

Transkription

Ur-Alandro-Nyphlisch wird in diesem und anderen Dokumenten folgendermaßen phonetisch geschrieben:

Symbole und zugehörige Phoneme
Symbol Phonem
a /ɑ/
e /e/
ø /ø/
i /i/
y /y/
o /o/
u /u/
ui /ui/
ai /ai/
eo /eo/
eu /eu/
p /p/
b /b/
t /t/
d /d/
k /k/
g /g/
' /ʔ/
r /r/
m /m/
n /n/
ng /ŋ/
f /ɸ/
v /β/
þ /θ/
ð /ð/
s /s/
z /z/
x /x/
gh /ɣ/
h /h/
j /j/
l /l/


Grammatik

Ur-Alandro-Nyphlisch ist grundsätzlich kopffinal und agglutinativ. Besonderheiten sind die Belebtheitshierarchie für Substantive, und die darauf basierende geteilte Ergativität.

Syntax

Die generelle Satzstruktur ist SOV. Die Positionierung des Subjekts und Objekts ist dabei aber durch das Fallsystem relativ flexibel, nur das Verb muss immer an letzter Position im Satz stehen.

Verbalphrasen können direkt einem Substantiv vorangestellt werden, um dieses zu beschreiben. Das Verb flektiert dabei so, als hätte es das beschriebene Substantiv als Subjekt. Dies Phrasen können im Satz als Nominalphrasen verwendet werden.

veelóhbeodu ðáhyl 've veelóhaa alxándurííhe 'ááaa.
Sonne–GEN Figur–DAT mit leuchten–PAST Alandri sprechen–PAST
Alandri, die mit dem Licht der Sonne leuchtete, sprach.

Substantive

Substantive werden in zwei lexikalische Klassen eingeteilt: Belebt und Unbelebt. Die Unterscheidung ist grundsätzlich lexikalisch, aber tendenziell am unteren Ende der Belebtheitshierarchie: Alle Lebewesen, auch Pflanzen, sowie einige besonders aktive Nicht-Lebewesen mit spiritueller Bedeutung, wie Flüsse oder der Wind, werden als Belebt angesehen. Die Details unterliegen regionalen Unterschieden.

Belebte Flexion

Belebte Substantive haben eine Singular/Plural Zahlunterscheidung, sowie eine Nominativ-Akkusativ-Ausrichtung. Insgesamt werden vier Fälle unterschieden: Nominativ, Akkusativ, Dativ, und Genitiv. Die Nennform ist der Nominativ Singular.

Zuerst wird das Substantiv nach Zahl flektiert:

Zahlsuffixe für belebte Substantive
Zahl Suffix
Singular -∅
Plural -gho

Und anschließend nach Fall:

Fallsuffixe für belebte Substantive
Fall Suffix
Nominativ -he
Akkusativ -am
Dativ -yl
Genitiv -du

Unbelebte Flexion

Unbelebte Substantive haben keine Zahlunterscheidung, und eine Absolutiv-Ergativ-Ausrichtung. Insgesamt werden fünf Fälle unterschieden: Absolutiv, Ergativ, Dativ, Genitiv und Instrumental. Die Nennform ist der Absolutiv.

Fallsuffixe für unbelebte Substantive
Fall Suffix
Absolutiv -∅
Ergativ -eð
Dativ -yl
Genitiv -du
Instrumental -ir

Verbalisierung

Die gängige Strategie, um Substantiven Verben abzuleiten, ist, sie direkt unflektiert einem Verb vorzulagern. Gängig hierfür sind jeu (tun) und ngai (machen). So kann die Konstruktion løs'é jeu (lit. Fluss tun) beispielsweise als Verb für "fließen" gebraucht werden.

Verben

Verben unterscheiden zwei Zeitformen: Vergangenheit und Nicht-Vergangenheit. Darüber hinaus kongruieren sie mit ihrem Subjekt in Zahl, sofern dieses belebt ist.

Zuerst wird das Verb nach Tempus flektiert:

Tempussuffixe für Verben
Tempus Suffix
Nicht-Vergangenheit -∅
Vergangenheit -aa

Und anschießend nach Zahl:

Zahlsuffixe für Verben
Zahl Suffix
Singular -∅
Plural -jo

Hilfsverben

Hilfsverbkonstruktionen werden geformt, indem ein weiteres Verb hinter das Hauptverb gesetzt wird. In diesem Fall bleibt das Hauptverb unkonjugiert, und das Hilfsverb übernimmt die Flexion nach Tempus und ggf. Zahl.

Grammatikalisch ist der Hauptnutzen von Hilfsverbkonstruktionen das Ausdrücken diverser Modi. Diese Modalhilfsverben sind nicht grammatikalisiert, es gibt aber dennoch einige gängige Ausdrücke:

Modalhilfsverben
Modus Hilfsverb
Imperativ jeu
Konditionalis déó
Optativ ghøð
Potentialis máíh

Nominalisierung

Verben können nominalisiert werden, indem ein Substantiv als Suffix angefügt wird. Häufige Nominalisierungsformen sind -nui (Sache), -beohe (Person) und -haaf (Zustand).

Adjektive

Adjektive und Adverben werden nicht flektiert. Zur Nominalisierung von Adjektiven wird dieselbe Strategie verwendet wie für Verben; reine Adverben werden nicht nominalisiert.

Beispielsätze

løs'ehe
FlussNOM
ngyyf
Stein
kaaghóóaa
schiebenPAST
Der Fluss schob Steine.
alxándurííhe
AlandriNOM
alxán
Natur
maa
nicht
ríí
erschaffen
déóaa,
passierenPAST,
beoghohe
MenschPLNOM
zýngu
auch
maa
nicht
gǿnajo
existierenPL
Hätte Alandri die Natur nicht geschaffen, würde die Menschheit heute nicht existieren.

Siehe auch